Zunächst zur Kolumne: Ich möchte hier eine Kolumne starten und über Dinge schreiben, die in der täglichen Berichterstattung rund um die NFL zu kurz kommen. Das werden selten Boulevard-Themen sein, wie bei der Footballerei, die zu dem Bereich einen Podcast hat, sondern eher sportpolitische oder eben ein Thema, das mir gerade unterm Nagel brennt. Ich werde (wie das in einer Kolumne eben so ist) nicht neutral berichten, sondern meine eigene Meinung zu dem Thema kundtun. Wenn euch die nicht gefällt, könnt ihr das gerne anmerken – auf Twitter zum Beispiel oder als Kommentar. Im ersten Teil möchte ich – zeitlich passend zur gerade statt findenden “March Madness” – über College-Spieler schreiben. In den Schlagzeilen tauchen die häufig auf, sie sind bekannt im ganzen Staat, in dem das College steht und einige landesweit oder sogar in der internationalen Football-Szene (oder den College-Sport, den sie betreiben). Sie geben Autogramme, drehen Werbung, man kann Jerseys von ihnen kaufen und sie bringen ihrem College einen echten (Geld-)Mehrwert. Von diesem Geld, das sie generieren, sehen sie selbst aber keinen Cent. Denn sie sind “student-athletes” (für die Basketballer in der NCAA gilt das Gleiche). Das bedeutet, sie bekommen ein Sportstipendium und können einen Abschluss machen. Klingt doch erstmal fair, oder? https://twitter.com/PatrickClaybon/status/974839637473505280 Naja, so ganz einfach ist es dann doch nicht. Studentische Athleten arbeiten und lernen 16 Stunden am Tag, sie haben einen fast so vollgepackten Terminkalender wie Profis (z.B. NFL-Spieler), müssen darüber hinaus aber noch die gleiche Arbeit machen, die ein Student (wie ich) jeden Tag erledigen muss: Vorlesungen besuchen, Hausarbeiten schreiben, auf Prüfungen lernen, etc. pp. Wie sie das schaffen? Mit sehr wenig Schlaf. Um ihnen das ganze etwas zu vereinfachen, studieren einige Athleten sehr abstrakte Dinge, von denen man weiß, dass sie später keinen Mehrwert haben werden. Sie brauchen aber gute Noten, damit sie ihr Stipendium verlängert bekommen. https://www.youtube.com/watch?v=pX8BXH3SJn0 Während College-Trainer wie Nick Saban von Alabama also Millionen-Gehälter in Größenordnungen von NFL-Coaches (teilweise bis zu 10 Mio Dollar pro Jahr) einstreichen, arbeiten die Uni-Athleten genauso hart und sehen dafür keinen Cent. Manche Familien sehen ihre Kinder bei der Abschlussfeier nach vier Jahren wieder das erste Mal, ganz allein der Tatsache geschuldet, dass die Eltern nicht das Geld haben, um einmal quer durch die USA zu fahren und ihre Töchter und Söhne zu besuchen.